Geschichtenhaus – Das alte Bremen – authentisch, lebendig und viel Humor
Mitten im Schnoor Viertel, nur ein paar Schritte vom Hochzeitshaus entfernt liegt das Bremer Geschichtshaus. Hier werden drei Jahrhunderte Bremen, kurzweilig und charmant mit lebenden Schauspielern dargestellt, und verwandeln die Geschichte berühmter Persönlickeiten Bremens in einen amüsanten, leckeren und spannenden Ausflug.
Nicht immer werden alle Stationen bespielt und auch die Schauspieler wechseln, sodass man bei jedem Besuch einen ganz anderen, neuen Eindruck der Bremer Geschichte bekommt. Die Geschichten sind amüsant und leicht erzählt, sodass auch schon Kinder ab dem Grundschulalter an den Führungen teilnehmen können und sich sicherlich amüsieren werden.
Ein Bremer Stadtsoldat zum Beispiel erzählt aus seinem Leben und macht klar, dass er von seinem Sold nicht leben kann. Er patroulliert durch die Strassen und Wirtshäuser, beendet Schlägereien und löscht Brände. Zwar kann er nicht lesen und schreiben, aber er weiß ziemlich genau was die Reichen in Bremen so alles treiben und lässt den Besucher an seinem Wissen teilhaben und erntet so dabei so manchen Lacher.
Am 4. Februar 1656 dann, so berichtet es eine Bremer Chronik, zog gegen 9.00 Uhr ein Schneesturm über Bremen hinweg, dem ein kurzer Blitz mit heftigem Donnerschlag folgte. Gegen 12.00 Uhr, nachdem sich die Bewölkung wieder aufgelockert hatte und sogar die Sonne hervorgekommen war, wurde auf dem Rathaus Feueralarm gegeben. Der Nordturm des Bremer Domes hatte sich entzündet und stand in Flammen.
Gläubige Anwohner haben jedoch eine ganz andere Vorstellung, wie der Brand entstanden sein könnte und so nimmt man Teil am Leben der Bremer Bevölkerungs und stellt unwillkürlich fest, wie anders die damalige Weltanschauung doch gewesen ist.
Nahe dem Marktplatz begegnet man einer Magd, die – da der Herr gerade außer Haus ist – die Gäste zu sich nach Hause einlädt und sie vom edlen Filterkaffee probieren lässt. Stolz berichtet sie von der Neuentdeckung der Schokolade und des Kakaos, das die Reichen nun als besondere Leckerei zur Verfügung haben und sie lässt die Gäste mit einer Waffel am Schokoladenbrunnen naschen.
Dann begegnen wir einem Freund von Gesche Gottfried, der Frau, die um 1820 als Engel von Bremen bekannt wurde. Er erzählt uns von seiner heimlichen Liebe zu Gretchen, die mehrfach verheiratet war, doch alle ihre Ehemänner durch einen plötzlichen Tod verlor. Auch Menschen im Umkreis ihres Arbeitsplatzes verstarben und so nannten sie die Bremer mitleidig Engel von Bremen.
Erst spät wurde bekannt, dass sie vermutlich 15 Personen aus ihrer Umgebung mit Mäusebutter – Schmalz mit Arsenik – vergiftet hatte und so wurde sie am 21. April 1831 als letzte Person in der Bremer Geschichte öffentlich auf dem Domshof hingerichtet.
Im Verlauf der Führung begegnen die Gäste vielen Persönlichkeiten Bremens. Fisch Lucie, die nachweislich aus einer alteingesessenen Fischhändlerfamilie stammt und ihre 16 Kinder mit dem Verkauf von Fisch an die Reichen ernährte, erzählt lustige Anekdoten aus ihrem Leben und erntet so manchen Lacher.
Ein Besuch auf einer der neuesten Schiffe des 17. Jahrhunderts erklärt, warum die neuen Schiffe so schmal gebaut waren und wozu sie dienten und in einem Handelskontor
bekommt man einen Einblick in die Arbeit eines hansestädtischen Kaufmanns um das Jahr 1910.
Natürlich trifft man im Geschichtenhaus auch den wohl bekanntesten Bewohner Bremens, Heini Holtenbeen, der diesen Spitznamen wegen seines steifen Beines bekam, das er sich bei einem Unfall zuzog. Bekannt wurde Jürgen Heinrich Keberle (1835 – 1909), weil er durch seine Behinderung keiner geregelten Arbeit mehr nachkommen konnte und täglich gegen 12 Uhr vor der Neuen Börse am Marktplatz stand, wo er den Kaufherren zuvorkommend die angerauchten Zigarren abnahm, denn schon damals bestand an der Börse Rauchverbot. Die guten Zigarren behielt Holtenbeen für sich, und aus Resten stellte er Pfeifentabak her und verkaufte ihn weiter.
Die Führung dauert ungefähr eine Stunde, aber die Zeit vergeht wie im Flug, da man nach jeder Persönlichkeit den Schauplatz wechselt. Jede Kulisse verfügt über genügend Sitzbänke, sodass jeder in der ersten Reihe sitzt und einen guten Blick auf das Geschehen hat.
Die Schauspieler erwecken die Bremer Geschichte zum Leben, aber sie erzählen keine langweiligem Geschichtsdaten sondern verkörpern das Leben der jeweiligen Persönlickeit, authentisch, lebendig und mit viel Humor.
Extratipp |
Parken kann man auch rund um das Schnoor Viertel für bis zu 2 Stunden mit Parkschein (ca. 2 Euro/Stunde)
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Adresse |
Geschichtenhaus Bremen
Wüstestätte 10 28195 Bremen / Schnoor |
Offizielle Webseite des Anbieters: |
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