Schloss Freudenberg – Wiesbaden Dotzheim

Schloß Freudenberg – Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne

Schloss Freudenberg - Wiesbaden Dotzheim Schloss Freudenberg - Wiesbaden Dotzheim

Schloss Freudenberg - Wiesbaden Dotzheim
Wie kann der Mensch wieder leibhaftig zur bewussten Wahrnehmung seiner Organe fähig werden und zum Einklang mit seinem Ganzen Körper finden? Dieses Thema war der Leitsatz von Hugo Kükelhaus, nach dessen Wunsch die ehemalige Wanderausstellung in Schloss Freudenberg in Wiesbaden Dotzheim seinen festen Platz fand.

Betritt man den Schlosspark vom Haupttor her, wird man sogleich vom großen Barfuß-Fühlweg in den Bann gezogen. Schon die Kleinsten erleben hier begeisternde Sinneseindrücke, während die größeren Kinder mit verdeckten Augen von einem Partner geführt werden, um die Untergründe mit allen Sinnen zu erleben. Mama und Papa genießen in dem schönen Waldstück eine wohltuende Massage unter den Fußsohlen oder sammeln im Rückwärtsgang ganz neue Eindrücke.

Hat man danach den Summstein ausprobiert oder einen tonnenschweren Stein mit einem ganz normalen Zwirnfaden zur Schwingung gebracht, das Labyrinth erlebt, die Windharfe inspiziert und den Heil- und Kräutergarten besichtigt, so finden die Kinder den Weg zur Partnerschaukel ganz von allein.

An einem riesigen Gestell sitzen sich hier zwei Partner gegenüber. Während der eine die Schaukel in Schwung bringt, verhält sich der andere passiv, denn er wird beim Abklingen der Schaukelbewegung seines Partners automatisch seinen Schwung bekommen. Der Impuls wird so lange hin und hergegeben, bis die Reibung den Impuls aufgezehrt hat. Und wenn beide Partner sich in den Rhythmus eingefühlt haben, können sie durch rhythmische Eigenanstöße den Reibungseffekt wettmachen um beliebig lang zu schaukeln. Während die Kinder sich meist leicht in den Schwung einfühlen,kann es bei den Erwachsenen etwas dauern….
Gut dass es auf diesem Platz noch eine Landschaft aus Naturholz zum Klettern und Balancieren gibt. Die Kinder werden sich also garantiert nicht langweilen, bis die Eltern das mit der Schaukel endlich kapiert haben. Auch die neue Nepalschaukel in der Nähe des Labyrinths, auf der man bis zu 8 m schaukeln kann, ist ein tolles Erlebnis füt groß und klein.

Hier draußen gibt es so viel zu erleben, dass es nicht einfach ist, die Kinder zum Eintreten in das Schloss zu bewegen. Aber auch hier warten faszinierende Eindrücke, die man auf keinen Fall verpassen sollte.
Die Strömungstafel oder die Wolkenmaschine, die Impulskugelreihe, das Riesen-Dreizeitenpendel die Duftorgel oder der Spiralzeichner.. die Exponate zum Anfassen und Mitmachen begeistern nicht nur die kleinen und großen Kinder. Anfassen ist erlaubt und sogar erwünscht und so mancher kleine Knirps führt seine völlig orientierungslosen Eltern durch die Wanderung in völliger Finsternis. ‚Stell dir vor, du wärst blind.‘ heißt das Motto des absolut nachtschwarzen Raumes, bei dem es über Stock und Stein geht, begleitet von der allgegenwärtigen undurchdringlichen Finsternis.

Ganz Mutige betreten danach die Dunkelbar und überwinden sich zu essen oder zu trinken ohne zu sehen und stehen sich bei der Bezahlung ungeahnten Schwierigkeiten gegenüber. Wie geht eigentlich mein Portemonnaie auf…komisch…tausendmal gemacht… und doch …wie finde und entnehme ich mein Geld, ohne dass es auf den Boden fällt. Und welche Münze habe ich hier eigentlich? Fragen über Fragen, die einem beim Verlassen der Bar die körperliche Vollkommenheit unseres eigenen Lebens wieder bewusst machen.

Vielfältige Klänge erwarten den Besucher unter anderem im Klangraum, und er wird die Töne nicht nur zu hören, sondern mit allen Sinnen zu erleben. Dem wassergefüllten bronzenen Hexentopf kann man durch das geduldige Reiben der Griffe neben Tönen sogar Wasserbewegungen und springbrunnenartige Wasserlandschaften entlocken. Und vielleicht kann der eine oder andere ja darin die Zukunft erblicken, wie es den eingeweihten Priestern, den Schamanen und Hexen nachgesagt wurde.

In der chinesischen Tempelglocke dagegen, die man durch einen Reibestab am äußeren Rand zum Klingen bringt kann sich der Körper – angetrieben und mitgerissen – von den kräftigen Schwingungen wieder auf seine eigene ungestörte Frequenz einstimmen. Kinder und Erwachsene können die Schale besteigen und so erleben, dass man Töne nicht nur mit den Ohren wahrnimmt.

Im Keller des Schlosses kann der Besucher unter anderem durch Streichen eines Cellobogens eine Platte mit etwas Sand in Schwingung bringen und so mit Tönen malen. Hier berühren sich die Welt des Sehens und des Hörens und die vielfältigen Möglichkeiten üben eine eigenartige Faszination auf die ganze Familie aus.


Es gibt so viel zu sehen und zu erleben, dass man für einen Besuch unbedingt mehrere Stunden einplanen sollte. Schloss Freudenberg ist 100 Prozent familientauglich. Die Großeltern mit dem Enkelkind werden hier genauso viel Spaß haben wie Eltern mit kleinen und größeren Kindern.Aus Platzgründen können wir auf dieser Seite die Aufmerksamkeit nur auf einige Exponate lenken, aber es gibt noch so viel mehr zu entdecken.

Unser Tipp: Besorgen Sie sich bereits vor dem Besuch des Schlossparks den Katalog am Eingang des Schlosses und begeben sie sich dann zum Barfußfühlweg. Die Kinder wollen den Fühlweg wieder und wieder erleben und es dauert eine Weile bis man sie zum Weitergehen bewegen kann. Nutzen Sie die Zeit, machen Sie es sich auf den Bänken gemütlich und blättern Sie mit einem Kaffee aus dem Kiosk den Katalog durch, denn hier erfährt man nicht nur die wissenschaftlichen Hintergründe der Exponate, sondern es trägt auch im Wesentlichen zum Verständnis bei. Obwohl im gesamten Ausstellungsbereich zahlreiche Helfer mit Rat und Tat bereit stehen, gibt der Katalog interessante Denkanstöße, was sich mit den einzelnen Exponaten so alles erleben lässt.

Natürlich kann man auch ohne diese Informationen an einen ganzen Nachmittag viel Spaß haben, aber es werden auch viele Erfahrungen im Verborgenen bleiben. Im Katalog wird zum Beispiel näher erklärt, wie man dem Hexentopf hohe und tiefe Töne entlockt, welche vielfältigen Möglichkeiten die chinesische Tempelglocke bietet, wie man am geschicktesten mit den Tönen malt, welche Effekte die drehenden Scheiben hervorbringen können, wie man die riesige Partnerschaukel in Schwung bringt und vieles mehr….Zwar befinden sich auch Erläuterungstafeln an den Exponaten, aber diese sind längst nicht so ergiebig wie die Anweisungen und vor allem die Hintergründe im Katalog

Wann immer man Schloss Freudenberg besucht, befindet sich irgend etwas im Bau, denn hier ist das Bauen der Bau. Nur so kommt es zu Veränderungen und zum Leben. Und so kann der Besucher immer wieder kommen und wird jedesmal die Veränderungen erstaunt zur Kenntnis nehmen und Neues entdecken.

Adresse

Gesellschaft Natur & Kunst
gemeinnütziger e.V.
Schloss Freudenberg
65201 Wiesbaden

Fon 06 11 – 41 101 41
Fax 06 11 – 9 41 07 26

Offizielle Webseite des Anbieters:

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